Zum Seminar „Rudolf Steiners Denklehre“

Dr. Yves Hellmuth (Düsseldorf, Lehrer für die Fächer Philosophie und Deutsch) 

Die Möglichkeit und das Bedürfnis, über das Denken nachzudenken, kennzeichnet das Erkennen der europäischen Menschheit seit dem Beginn der Neuzeit. Was das Denken als gedachtes Denken charakterisiert, hat dabei keinen anderen Formcharakter als alles andere Denken auch: die Auffassung eines begrifflichen Inhalts, dessen Ursprung verborgen bleibt. Der Denkende erlebt nicht das lebendige Denken, sondern „nur die letzten Phasen seiner denkerischen Tätigkeit“. 

In seinem Werk „Die Philosophie der Freiheit“ (1893/1918) bemüht sich Rudolf Steiner, die Intuition des Denkvorgangs erfahrbar zu machen, was zugleich die Überwindung der Philosophie im Rahmen einer neuen, meditativen Denklehre bedeutet. Der Kurs soll zunächst das 3. Kapitel von Rudolf Steiners Werk zum Gegenstand haben, um so nicht nur die unterschiedlichen Erlebnisaspekte des Denkens zu erörtern, sondern zugleich auf das Ziel von Rudolf Steiners Denklehre ausblickshaft hinzudeuten: Dass die Intuition als Erscheinung des Gedankeninhalts im Innern (3. Kapitel) konzentrativ und kontemplativ gesteigert werden kann zu einem im rein Geistigen verlaufenden bewussten Erleben eines rein geistigen Inhaltes (9. Kapitel).

Das Seminargespräch wird dabei auch die Frage nach dem Sinn des Gegensatzes von Philosophie und Anthroposophie wie auch den Zusammenhang zwischen dem intuitiven Denkerleben und dem künstlerischen Schaffen berühren. Vorausgesetzt wird allein das Interesse an einer sorgfältigen gemeinsamen Lektüre der Grundtexte Rudolf Steiners.

Gäste sind nach Absprache herzlich willkommen!

Termine 2025
18.30–20.30 Uhr
05.05/ 19.05./ 02.06./ 16.06./30.06./

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